Verantwortung übernehmen (02.11.2018)
Ehrenamtsschulung im Zentrum Demenz beginnt im Februar
Schwerin • Am 1. Februar 2019 beginnt im Zentrum Demenz die neue Ehrenamtsschulung. Sie dient Interessierten, sich mit dem Thema Demenz intensiv auseinanderzusetzen. Danach können sie ehrenamtlich, über das Zentrum Demenz organisiert, Menschen mit Demenz im Alltag begleiten. Doch gibt es nicht schon genug Angebote zu diesem Thema?
„Vor einigen Tagen habe ich in einem öffentlichen Gebäude die Flyer zum Welt Alzheimertag 2018 auslegen wollen. Ich fragte einen älteren Mann, der dort als Ansprechperson zugegen war. Seine Reaktion: ,Demenz, Demenz, das kann doch keiner mehr hören; ja von mir aus, legen sie es da hin.‘ Noch nach Tagen bewegte mich diese Reaktion. Sie ist mir nicht neu. Und erinnert mich an die drei Affen: nichts sehen, nichts hören, nichts sagen“ so Ute Greve, Leiterin des Zentrum Demenz. Sie kann diese Äußerung bis heute nicht wirklich nachvollziehen, denn was sie jeden Tag im Zentrum Demenz erlebt, zeigt eine ganz andere Realität: „Tatsächlich ist es so, dass die Menschen bereits immer besser über das Krankheitsbild informiert sind. Sie belesen sich im Internet und das macht sich schon bemerkbar. Was man im Internet aber eben nicht findet, das ist die konkrete Unterstützung im Alltag und zwar die möglichst niedrigschwellige.“ Genau das ist das Kernanliegen des Zentrum Demenz und genau darum wird auch die Ehrenamtsschulung ab Februar angeboten. „Unsere Ehrenamtlichen begleiten die Menschen mit Demenz im Alltag, sie gehen mit ihnen spazieren, spielen Karten oder singen gemeinsam im Chor. Diese Betreuung hat nichts mit Pflege zu tun. Aber sie hilft trotzdem ungemein.“ Denn Menschen mit Demenz „können“ noch sehr viel und bleiben mitten in der Gemeinschaft. Sie benötigen aber Unterstützung und Betreuung, mit dem Fortschreiten der Demenz immer mehr. Und auch die Angehörigen der Menschen mit Demenz werden in diesen Stunden entlastet. Sie können in dieser Zeit einmal ganz an sich selbst denken. Diese Entlastung der Angehörigen auf der einen Seite und die Begleitung der Menschen mit Demenz auf der anderen hat schon vielfach dazu geführt, dass die Menschen mit Demenz länger zuhause wohnen bleiben konnten. Deshalb ist der Appell von Ute Greve auch ganz klar: „Nur, wenn jeder in unserer Gemeinschaft sich engagiert, auch wenn er selbst bereits nicht mehr erwerbstätig ist, werden wir mit der zu erwartende zunehmenden Anzahl älterer und alter Menschen ein lebenswertes Miteinander gestalten können!“
Alle Informationen rund um das Thema Demenz und zur Ehrenamtsschulung erhalten Interessierte unter www.zentrum-demenz.de oder unter (0385) 52 13 38 18.
(fh)