Ihre politische Meinung, bitte: September 2020 (28.08.2020)
Wie wollen Sie das Thema Digitalisierung in Schwerin politisch vorantreiben?
Das Thema Digitalisierung
steht bei Allen als Schwerpunkt
der nächsten Zeit
zu Buche. Die Bedürfnisse
der Bevölkerung und
der Wirtschaft – eben
aller Nutzer der modernen
Medien sind immens. Die
Digitalisierung erfordert ein
koordiniertes Vorangehen
an unterschiedlichsten
Stellen der Verwaltung.
Hier muss die Politik von
der Verwaltung ein neues
Herangehen bei Investitionen
im Stadtgebiet fordern
beziehungsweise sie dabei
unterstützen. An zentraler
Stelle der Verwaltung muss
gesteuert werden. Ob beim
Glasfaserausbau, bei den
Schulen, bei Straßenbeleuchtung
oder Wegebau,
es müssen stets die
Aspekte der Digitalisierung
bedacht werden.
Die Digitalisierung von
Bildungseinrichtungen
und der Wirtschaft
ist eine der großen
Herausforderungen
unserer Zeit. Vor diesem
Hintergrund ist es
positiv zu werten, dass
die Stadtvertretung mit
dem Medienentwicklungsplan
ein Werkzeug
beschlossen hat, welches
die Digitalisierung
an den Schulen in den
kommenden Jahren
vorantreiben soll. Umso
wichtiger ist es, dass die
Stadtwerke Schwerin als
kommunales Unternehmen
den Ausbau der
leistungsfähigen Glasfaseranbindung
realisieren
wird. Dadurch werden
beste Voraussetzungen
für Schulen und Gewerbe
bereitgestellt.
Der Übergang ins digitale
Zeitalter ist eine große
gesellschaftliche Herausforderung.
Hierbei geht es
nicht nur um technische,
sondern auch um gesellschaftliche
Aspekte. Die
Digitalisierung wird unser
gesamtes Leben verändern.
Ich bin überzeugt,
dass dabei die Vorteile
überwiegen. In Schwerin
wird das Thema seit
vielen Monaten von Verwaltung
und Politik entschieden
vorangetrieben.
Hierbei sind der Glasfaserausbau,
die Digitalisierung
der Schulen und der
Verwaltung zu nennen.
Dafür hat die Stadtpolitik
mehrere Millionen
Euro für die nächsten
Jahre bereitgestellt. Das
unterstützen wir weiterhin
nachdrücklich.
In den nächsten Jahren
werden 50 Prozent der
Infrastrukturpauschale in
die dringend notwendige
Digitalisierung der Schulen
investiert. Das begrüßen
wir. Beim digitalen
Bürgerservice ist Schwerin
Vorreiter, zum Beispiel mit
der vollständig digitalisierten
Bauakte. Jetzt müssen
mehr Anwendungen folgen,
wie ein völlig digitales
Parkleitsystem. Richtig
gemacht steht am Ende
ein vereinfachter Zugang
zu einer verschlankten
Verwaltung. Der Ansprechpartner
auf dem Amt muss
aber auch weiterhin erhalten
bleiben, damit zum
Beispiel ältere Menschen,
die sich mit digitalen
Angeboten schwertun, die
notwendige Unterstützung
erhalten.
Das Thema Digitalisierung
ist derzeit in der Stadtverwaltung
unterbelichtet,
es gibt keine eigene
Organisationseinheit, die
dafür originär zuständig ist.
Das ist dem immer mehr
an Bedeutung gewinnenden
Thema nicht angemessen.
Wir haben in der Corona-
Zeit gesehen, welche Potentiale
die Digitalisierung
hat und welche Defizite
zum Beispiel in den Schulen
bestehen. Deswegen
überlegen wir unter anderem
die Zuordnung aller
Digitalisierungsfragen zu
einem neuen Dezernat mit
weiteren Aufgabenfeldern,
die derzeit nicht angemessen
in der Stadtverwaltung
abgebildet sind, wie zum
Beispiel im Natur-, Umweltund
ganz besonders im
Klimaschutz.
Die Corona-Krise hat
der Digitalisierung einen
deutlichen Schub gegeben.
Wenn Abstand halten
wichtig ist, sind digitale
Lösungen eine Möglichkeit.
Wir investieren als Stadt in
den nächsten drei Jahren
knapp zwei Millionen
Euro in die Digitalisierung
unserer Schulen. Dazu
brauchen wir neue Lernkonzepte
und sehen da
erwartungsvoll in Richtung
Bildungsministerium.
Schwerin selbst bietet zwar
für viele ihrer Verwaltungsleistungen
Online-Dienste
an, um den Menschen den
Behördengang zu ersparen,
aber an der Benutzerfreundlichkeit
kann noch
gefeilt werden. Das dürfen
wir bei aller Euphorie zur
Digitalisierung letztendlich
nicht vergessen.